Nachhaltig und Weihnachten sind irgendwie Wiedersprüche – überflüssige Geschenke, über die man sich trotzdem freut. Und der Baum… Die Lichter… aber ein paar Dinge kann man trotzdem besser machen, darum geht es hier heute
Mein Baum steht, bio natürlich. Aber meine langjährige Tradition, dass der Baum ab Aufstellung durchleuchtet, die verkneife ich mir dieses Jahr, auch wenn ich das immer sehr schön fand, nach Hause zu kommen, und im Wohnzimmer leuchten die LIchter. Immerhin sind die schon seit Jahren LEDs – das bringt richtig viel für die Energiebilanz.
Klimafreundliches Christbaumlicht
Herkömmliche Lichterketten sind extreme Stromfresser. LED-Ketten halten nicht nur sehr viel länger, sie verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. Ich bin im Internet auf die Suche gegangen und habe Zahlen vom BUND gefunden: Der Betrieb einer Lichterkette mit Glühbirnchen kann über die Adventszeit und die Weihnachtsfeiertage bei täglich zwölf Stunden Gebrauch mehr als sechs Euro kosten, bei vergleichbaren LED-Modellen landet man bei weniger als einem Euro. Diese Zahlen stammen von 2021, also vor der Strompreisexplosion. Heute lohnt sich der Einsatz von LED-Ketten damit noch sehr viel mehr, und bei diesen Zahlen ist es auch legitim, eine noch funktionierende Kette zu entsorgen und durch ein ökologisch besseres Modell zu ersetzen.
Wichtig ist auch, keine batteriebetriebenen Lichterketten zu kaufen – Strom aus der Steckdose ist immer effektiver als jegliches Speichermedium, selbst wenn man mit Akkus arbeitet.
Wer auf echte Kerzen steht: Bienenwachs hat eine viel bessere Ökobilanz als Kerzen aus Paraffin – das wird aus Erdöl erzeugt und ist schon deshalb problematisch. Stearinkerzen wären günstiger, dürfen aber auch bis zu zehn Prozent aus Paraffin bestehen.
Weihnachtsdeko – wo Nachhaltigkeit richtig Spaß macht
Wer an Weihnachten schon mal bei mir zu Hause war weiß, dass ich ein Faible für ausgefallene Christbaumkugeln hab – zur großen Freude meiner Kinder, die damit immer eine sichere Wahl für Reisemitbringsel und Weihnachtsgeschenke haben… Ein paar meiner LIeblingsstücke möchte ich Euch hier als kleines Weihnachtsschmankerl präsentieren – Erinnerungsstücke mit hohem sentimentalem Wert für mich, die schon dershalb super-nachhaltig sind, unabhängig vom Material, denn da wird bei mir nichts weggeworfen!
Der diverse Santa
Fangen wir beim Adventskranz an. Die Deko wird jedes Jahr recycelt. Die Kerzen, die übrig bleiben, brennen bei mir übers Jahr in Windlichtern weiter. Und daneben steht immer ein kleiner Weihnachtsmann, der auf Knopfdruck drei Sprüche kann: „Have you been good this year?“ „And what do you want for christmas“ und „Hohoho, merry christmas“. Ohne die – mittlerweile etwas kratzigen – Ausrufe ist Weihnachten für mich nicht komplett. Ich habe den – übrigens schwarzen! – Santa Claus 1994 in einem Supermarkt für US Army-Angehörige gekauft, als ich dort meine Freundin Holly besuchte. Alles aus Plastik, also böses Erdöl, ganz bestimmt“ Made in Taiwan“ oder so, aber er läuft immer noch mit der ersten Batterie, und man könnte die theoretisch sogar wechseln.
Mein erster Engel
Wir bleiben divers… 😉 Meine Sammlung abgefahrener Christbaum-Anhängsel begann mit diesem Engel, irgendwann Ende der 80er Jahre. Er stammt aus London, aus einem sehr verkrimskramten Laden in Covent Garden. Ich fand ihn damals so hübsch und besonders, dass ich beschloss, fortan Engel zu sammeln. Seitdem gibt es langweilige Christbaumkugeln bei mir nur noch als Ergänzung. Die Hauptrolle spielen ganz andere schmückende Elemente!
Santa Meerjungmann
Als mir dieser scharfe Fisch auf dem Pink Christmas Weihnachtsmarkt im Münchner Glockenbachviertel entgegenlächelte, musste ich keine Sekunde nachdenken – klar, dass der gekauft werden musste und nun schon seit über 10 Jahren einen Ehrenplatz am Baum innehat. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Zahn der Zeit hier schon etwas zugeschlagen hat: Seit drei oder vier Weihnachten muss der chice Kerl ohne Glas auskommen, davon ist nur noch der Stil übrig. Er hat mir versichert, dass ihm das nichts ausmacht, also bleibt er im Weihnachtsbaum-Team!
Basteleien
Ich bin ganz ehrlich: Das Weihnachtsbasteln in der Grundschule meines Kindes war eindeutig nicht mein Lieblingstermin. Weder Jakob noch ich sind besonders enthusiastische Bastelfreaks. Aber was dabei herausgekommen ist, ist mir lieb und teuer. Und so haben die Bastelresultate bis heute ihren festen Platz am Baum. Und sind mittlerweile auch schon in der Mitte ihres zweiten Lebensjahrzehnts…
King Kong lebt
Dieser König des Dschungels kam erst 2019 dazu. Meine letzte große Reise vor Corona (und meine letzte Fernreise seither) ging nach Uganda, wo damals ein Freund von mir lebte. Meine Reisebegleiterin hat mir den Gorilla als Erinnerung zu Weihnachten an den Baum gehängt. Und da diese Safari-Tour ein echter Kindheitstraum von mir war und mich die tollen Erinnerungen gut durch mehrere Lockdowns gebracht haben, macht er mir nachhaltig Freude!
Damit verabschiede ich mich in die Weihnachtsferien. Im neuen Jahr bin ich ab 9. Januar wieder aktiv. Und dann kommt auch schon bald mein neues Buch heraus. Ich freue mich schon sehr darauf – und hoffe auf viele interessierte Leser, die auch in Zeiten von galoppiernden Preisen und immer teureren Lebensmitteln weiter das Klima im Auge behalten.
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch!
