Am 17. Mai erscheint mein neues Buch im Goldmann-Verlag: Die 100 besten Eco Hacks. Der einfache Guide für ein nachhaltiges Leben – Essen, Reisen, Müll, Energie. Heute habe ich die ersten Exemplare vom Verlag bekommen. Und auch beim 4. Mal ist es immer noch total aufregend, das fertige Buch in den Händen zu halten!
Meine Kollegin Julia Meyn hat zum Erscheinen ein Interview mit mir geführt – den ersten Teil gibt es jetzt hier, als Vorgeschmack aufs Buch. Teil 2 folgt nächste Woche, da geht es dann u.a. um Corona und Nachhaltigkeit.
- Ihr Buch „Der Konsumkompass“ ist im April 2020 erschienen. Darin klären Sie Fragen und Hintergründe zum nachhaltigen Verbraucherverhalten und geben Tipps, wie man möglichst CO2-sparsam lebt. Was ist das Neue an dem jetzt erscheinenden Buch „Die 100 besten Eco Hacks“?
Das neue Buch richtet sich an alle, die möglichst einfach zu einem nachhaltigen und ökologisch sinnvollen Konsum kommen wollen, ohne dass sie dabei allzu tief in wissenschaftliche Studien einsteigen wollen – oder sich mit der komplexen Errechnung von CO2-Bilanzen befassen. Die „Eco Hacks“ liefern ganz konkrete alltagsnahe Tipps. Und wer es genauer wissen will, für den gibt’s den Konsumkompass.
- Wie haben Sie bei der Erstellung Ihrer Liste priorisiert? Welcher Hack kommt warum als erstes, welcher warum zuletzt?
Bis zu einem gewissen Grad ist die Reihenfolge Zufall – wobei der Apfel aus Übersee tatsächlich eines der ersten Themen war, die ich für den Konsumkompass einst recherchiert hatte. Aber Lebensmittel stehen auch deshalb am Anfang, weil da der Griff zu nachhaltig erzeugter Ware am einfachsten gelingt, wenn man konsequent auf regionale, saisonale Bio-Ware setzt.
Weihnachten und das Feuerwerk stehen am Ende, weil diese Anlässe ja auch unser Jahr beschließen – und zugleich als besonders konsumstarke Zeit wichtige Ansatzpunkte auf der Suche nach einem umweltverträglicheren Lebensstil bieten.
- Und welche fünf Eco Hacks sind Ihre Favoriten?
Ich tue mich schwer, fünf auszusuchen. Aber ganz generell gefällt mir alles gut, wo Gegenstände ein neues Leben bekommen: abgelegte Kleider, die vielleicht eine Freundin glücklich machen, ausgelesene Bücher, die im öffentlichen Bücherschrank einen neuen Besitzer finden. Und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist mir ein besonderes Anliegen!
- Was wäre – nach Ihrer Einschätzung – das Mindeste, was jeder „normale“ Bürger in Sachen Nachhaltigkeit für unseren Planeten tun könnte? Welche Eco-Hacks hätten mit dem geringsten Aufwand den stärksten Effekt?
Nicht fliegen. Oder zumindest Flüge, auf die man gar nicht verzichten mag, großzügig kompensieren.
- Hand aufs Herz: Welche Umweltsünden begehen Sie wider besseren Wissens und wie leisten Sie Kompensation? Kann man eine gute Umweltbilanz und Lebensfreude also wirklich unter einen Hut bringen?
Fliegen. Ich reise nicht nur beruflich viel, wo ich Flüge manchmal aus Zeitgründen nicht vermeiden kann, sondern auch privat, mal abgesehen von den aktuellen Corona-Beschränkungen. Das gleiche ich aus, indem ich den beim Atmosfair-Rechner empfohlenen Betrag verdreifache.
Ich glaube, wir dürfen nicht zu streng mit uns sein: Verglichen mit großen Industrieunternehmen sind wir eher kleine Sünder, und natürlich ist auch Freude ein Wert, der in die persönliche Bilanz einfließen dürfen muss.
Sorry Frau Schickling, aber bei Ihren Antworten zu Punkt 4 und 5 widersprechen Sie sich.
Nichtfliegen als stärkster Effekt mit geringstem Aufwand und dann das private Flugverhalten als lässliche Sünde und für das Klima nicht ausschlaggebend zu beschreiben.
Lieber Herr Schweiger,
Fliegen ist weder eine lässliche Sünde noch nicht ausschlaggebend. Aber das war bei Frage 5 ja auch gar nicht der Punkt.
Ich denke, wir alle wissen, dass wir daran scheitern müssen, immer alles richtig zu machen. Bei mir ist es das Fliegen: Ich bin regelmäßig beruflich in Situationen, wo es nur unter erheblichen Einschränkungen anders ginge. Und weil mir das bewusst ist, kompensiere ich das dann wenigstens umfangreich.