Es ist heissss… und Klimaanlagenhersteller machen das Geschäft ihres Lebens. Weil allen klar ist, dass das vermutlich nicht der letzte heiße Sommer ist…
Dabei tragen die Anlagen zum Problem bei, unter mehreren Aspekten:
Da wäre zunächst der Energieverbrauch. Von den gesamten CO2-Emissionen von Raumklimaanlagen macht der Stromverbrauch durchschnittlich etwa 75 Prozent aus, die restlichen 25 Prozent entfallen auf die Kältemittel. Durch gute Technik und Wartung kann der Stromverbrauch von Klimaanlagen verbessert werden. Aber es bleibt die absurde Situation, dass wir in einer Situation, wo wir aus diversen Gründen – Klimawandel, Ukrainekrieg – vom Energie sparen reden, das Problem zusätzlich anheizen, im wahrsten Sinne des Wortes
Dann die Kältemittel, oft sind das teilfluorierte Kohlenwasserstoffe. Die Gesamtemissionen dieser Klimaschädlinge in Klimaanlagen haben laut Umweltbundesamt 2010 7174000 Tonnen CO2 Äquivalent betragen, das entspricht etwa 3,3 Mrd Flugkilometern. Mittlerweile gibt es deutlich mehr Klimaanlagen in Deutschland, die Menge dürfte also nochmal deutlich gestiegen sein.
Mobile Geräte sind nicht nur deutlich ineffektiver, sie heizen außerdem die Umgebung draußen mit ihrer Abluft aus. Dieses Problem haben auch die so genannten Monosplit-Anlagen, die gerade viele in ihren Wohnungen einbauen lassen. Und es bleibt das Kältemittel-Problem…
Die einzige echte Alternative ist das Kühlmittel R290 aus Propan – der chinesische Hersteller Midea hat dafür als erster und einziger Anbieter überhaupt das deutsche Umweltabzeichen „Blauer Engel“ für eine Monosplit-Klimaanlage mit Propangas erhalten.
Von den Südländern lernen
Also gilt: In Rome do as the Romans do…
- Nachts, wenn es abgekühlt hat, durchlüften, den Effekt kann man mit einem Ventilator noch verstärken, wobei der natürlich wieder Energie verbraucht…
- Direkte Sonneneinstrahlung verhindern, durch Vorhänge und Jalousien. Besser ist immer eine Verschattung von außen – die Jalousien oder Vorhänge werden ebenfalls von der Sonnenstrahlung erwärmt und erhitzen die Luft davor und dahinter. Zumindest die Außenseite sollte hell oder noch besser reflektierend sein. Dunkles Material absorbiert mehr Wärme, heizt sich dadurch schneller auf und gibt diese Wärme wieder an den Raum ab.
- Feuchte Tücher vor den offenen Fenstern sorgen für Verdunstungskälte
- Elektrogeräte ausschalten – auch die erwärmen den Raum…
- Es hat Gründe, warum es im Süden so oft Fliesenböden gibt: Teppiche und andere Textilien nehmen Hitze auf und geben sie wieder ab
- Vor den Kühlschrank stellen bringt leider gar nichts – der Kühlschrank verbraucht dann mehr Strom, um wieder runterzukühlen, und gibt dabei Wärme nach außen ab
- Ventilator tagsüber nur nutzen, wenn man im Zimmer davor sitzt – der kühlende Effekt besteht einzig durch den Lufttzug auf der Haut
- Wenns ganz schlimm ist: Fenster mit Alufolie abkleben, oder – noch besser – mit festerer, reflektierender Folie aus dem Baumarkt. Auch das besser von außen
Und sonst? Gemeinsam daran arbeiten, den Klimawandel aufzuhalten!
Da sind einige sinnige Ideen dabei, liebe Frau Schickling, denen ich mich gerne annehmen werde.
Ansonsten ist es gut und richtig, auf die negativen Nebeneffekte der Kühlgeräte hinzuweisen.
Vielen Dank für diesen Aufsatz!
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Frau Schickling, würde mich nur interessieren: nutzt diese mobile Monosplit-Klimaanlage, die Sie erwähnen, denn eine besondere Technik? Denn Klimaanlagen, die mit Propangas (R290) betrieben werden, gibt es schon in Europa… hatte zufällig da unlängst (aus gegebenem Anlass :-)) mich umgeschaut.
Beste Grüße, Heidrun T.
Hallo, liebe Frau Tassinger,
sie haben recht, danke für den Hinweis. Seit kurzem sind die r290-Geräte auf dem Markt – da hatte ich eine veraltete Information.
Herzliche Grüße,Katarina Schickling