In meinem Film über Lebensmittelverschwendung, der am Samstag im ZDF lief (hier gehts zum Film in der Mediathek) ging es um Essensretter in der Landwirtschaft und Industrie. Doch auch wir können in unserem Alltag etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun:

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung im Haushalt:

• Mit einem Plan einkaufen
• Lebensmittel richtig lagern – Tipps dazu gibt es unter https://www.zugutfuerdietonne.de/ und in meinem Buch „Mein Lebensmittelkompass“
• Das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig verstehen – „mindest“ heißt, dass die Ware noch lange verzehrfähig sein kann. Verdorbene Lebensmittel erkennt man mit Auge und Nase. Was gut aussieht und riecht, ist auch noch essbar
• je weniger Stationen zwischen uns und den Erzeugern liegen, umso frischer ist die Ware – auch das hilft gegen Verschwendung. Die Orangen, die man bei Crowdfarming-Projekten wie Gebana aus unserem Film kauft, hingen 72 Stunden vor ihrer Ankunft in meinem Haushalt noch am Baum und halten problemlos vier Wochen.
• wer auf dem Bauern-Markt einkauft, bekommt nicht nur fast automatisch regionale, saisonale Ware, sondern auch mehr Lebensmittel fürs Geld: Die Blätter von Rote Bete, zum Beispiel, sind ein feiner Salat, aus dem Möhrengrün kann man leckeres Pesto machen

Meine liebsten Essensretter:

… sind zum Teil nur in manchen Regionen oder einzelnen Orten aktiv. Aber sie verdienen Aufmerksamkeit, und vielleicht finden sie ja andernorts Nachahmer.

www.etepete-bio.de, www.ruebenretter.de & www.querfeld.bio
Die Obst- und Gemüsekisten dieser Anbieter kann man im Abo bestellen und erhält Erzeugnisse, die zu groß, zu klein oder zu krumm waren, aber ansonsten von einwandfreier Qualität sind

www.gebana.de
Die Fairtrade-Plattform aus dem Film, ursprünglich aus der Schweiz, die sich besonders um mehr Wertschöpfung im globalen Süden bemüht – die in Burkina Faso produzierten getrockneten Mangos sind eine Wucht und eine gute Methode, die schwer transportierbaren Früchte sinnvoll zu exportieren. Hier kann man auch die „echten Orangen“ aus Griechenland kaufen.

The Good Food
Kölner Restesupermarkt, der Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum verkauft

Keep Banana
… verkauft in der Münchner Innenstadt Eis aus Restbeständen vom Großmarkt, neben Bananen etwa auch aus vollreifen Aprikosen, Kirschen oder Blaubeeren. Das Obst ist gerettet und das Eis schmeckt dank des Reifegrades besonders aromatisch

www.bananenbrot.com
… rettet ebenfalls Bananen und backt daraus ein sehr feines Bananenbrot

www.rettergut.de
Das Berliner Start-Up hat anfangs Schokolade gerettet – wenn in der Produktionsstraße der Industrie von Vollmilch auf Bitter gewechselt wird, fällt ein Mix an, den die Betreiber für Mix-Schokolade nutzen. Inzwischen gibt’s auch ein Erfrischungsgetränk aus krummen Gurken oder Fruchtpapier aus Obst, das die Schönheitsanforderungen des Handels nicht geschafft hat

www.knoedelkult.de
Die Konstanzer Firma ist die Schwester vom Heldenbrot aus dem Film und weckt Serviettenknödel aus Brotresten ein. Mittlerweile gibt’s auch Nudeln und Kekse aus übriggebliebenem Brot

www.knaerzje.de
…verwertet ebenfalls Brot und braut daraus Bier

www.toogoodtogo.de und www.resq-club.de
Hier bieten Restaurants oder Bäckereien kurz vor Ladenschluss Speisen zu reduzierten Preisen an, die sie voraussichtlich nicht mehr verkaufen können

www.restegourmet.de
Sehr praktische App, wo man seine Reste im Kühlschrank eingeben kann und dazu passende Rezepte geliefert bekommt

https://mundraub.org/
Die größte deutschsprachige Plattform für Orte mit Obstbäumen, Obststräuchern, Nüssen und Kräutern. Hier darf man sich bedienen. Und kann weitere Fundorte selbst eingeben

www.lebensmittelwertschätzer.de
Die Datenbank erfasst abgelaufene Lebensmittel, Brot vom Vortag und ähnliches rund um Osnabrück und vernetzt die Anbieter mit der Kundschaft.