Manchmal ist Nachhaltigkeit gar kein größerer Aufwand, sondern der Inbegriff einer Win Win Situation. Zum Beispiel in Dingolfing – meine liebste gute Nachricht der Woche!

In Dingolfing produziert die Firma Develey unter anderem eingemachte Gurken. Bei deren Produktion fallen große Mengen an salzigem Gurkenwasser an.

Gurkenwasser statt Streusalz

In einem Pilotprojekt des bayerischen Verkehrsministeriums und des Unternehmens wird seit einem Jahr diese Gurkensole stattdessen an die Straßenmeistereien der Umgebung geliefert. Die enteisen damit glatte Straßen. Auf diese Weise wurden im Testzeitraum etwa 140 Tonnen Streusalz und knapp eine halbe Million Liter Wasser eingespart. Diese Methode hat auch Vorteile für die Umwelt: Zu viel Salz schadet Böden, Pflanzen und Tieren und führt zu Schäden an Autos und Gebäuden. Die Salzlake, in der die Gurken sechs Wochen lang reifen, wird von pflanzlichen Bestandteilen gereinigt, aufbereitet und angereichert, bis sie den passenden Salzgehalt erreicht hat – vorher ist sie in der örtlichen Kläranlage gelandet.

„Erste Testergebnisse beweisen, dass die Gurken-Sole ein gleichwertiger Ersatz für die bisher an den Meistereien in Eigenproduktion hergestellte Sole ist“, erklärte Verkehrsministerin Kerstin Schreyer bei der Präsentation der Ergebnisse

In Zukunft könnte das Projekt auf weitere Straßenmeistereien, kommunale Institutionen und Betriebe ausgeweitet werden. Allein an den Straßen- und Autobahnmeistereien in einem Umkreis von etwa 85 Kilometern rund um Dingolfing könnten langfristig fast fünf Millionen Liter Wasser und 700 Tonnen Salz pro Winter eingespart werden.

Nachhaltigkeit, kreativ gedacht

Mir gefällt an diesem Projekt die Kleinteiligkeit: Eine Idee, die in dieser Region funktioniert. Anderswo funktioniert vielleicht etwas Anderes. Aber ich glaube, genau da müssen wir hin – zur kreativen Suche nach Lösungen, angepasst an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der jeweiligen Gegend und ihrer Menschen. Schönen Feierabend allerseits!