Fast 15 Millionen Deutsche fahren Ski – damit sind wir die zweitgrößte Skination der Welt, und da wir ja auch Reiseweltmeister sind, zieht es viele in den Weihnachtsferien in den Skiurlaub. Gleich die nächste Ökosünde? Ja, allerdings anders, als Sie vielleicht vermuten.

Ich persönlich fahre am liebsten in frisch gefallenem echtem Pulverschnee 🙂

Zu den Fragen, die mir sehr regelmäßig gestellt werden, in Interviews, gehört diese: Gibt es in Ihrem Leben eine echte Ökosünde, auf die Sie nicht verzichten können? Da muss ich nie lange nachdenken: Ski fahren.

Nichts hat mir im letzten langen Corona-Winter so sehr gefehlt, nichts bringt mich so zuverlässig in entspannte Zufriedenheit, wie der weite Blick über die Gipfel der Arlberg-Region. Ich fahre wahnsinnig gerne Ski und ich könnte nur wirklich schwer darauf verzichten.

Also wie macht man das wenigstens halbwegs klimagerecht?

  • Was wirklich die Umweltbilanz verhagelt, sind nicht Kunstschnee oder das Abholzen von Bergwäldern, sondern die Anreise: Etwa 85 Prozent des CO2-Ausstoßes im Wintertourismus insgesamt gehen aufs Konto der Autofahrten ins Skigebiet. Wer mit halbwegs gutem Gewissen Ski fahren möchte, sollte deshalb mit dem Zug in die Berge fahren.
  • Tagesausflüge sind für die Ökobilanz besonders fatal – mit jedem Tag, den Sie länger im Skigebiet bleiben, verteilt sich der CO2-Ausstoß bei der Anreise besser.
  • Die miese Ökobilanz von Zement, die Heizkosten eines großen Hauses – auch die Wahl der Unterkunft wirkt sich auf die Ökobilanz aus… Platz und Personal sind entscheidende Faktoren: In der inhabergeführten Frühstückspension urlauben Sie nachhaltiger als im Viersterner mit Vollpension.
  • Je größer der Prozentsatz der beschneiten Pisten, desto schlechter die Ökobilanz des Skigebiets. Garantierte Saisonzeiten bis zu 200 Tagen sind ebenfalls ein schlechtes Zeichen.
  • Belohnen Sie Orte und Hotels, die in Nachhaltigkeit investieren. Skibusse mit Elektroantrieb, autofreie Dörfer, Hotels in Niedrigenergiebauweise … alles gut.
  • Wer nur zehn Tage im Jahr Ski fährt, sollte Ski und Stiefel besser leihen als kaufen
  • Labels und Zertifikate wie die Fair Wear Foundation, bluesign, Responsible Down Standard und der Zusatz „PFC-frei“ helfen bei der Auswahl von umwelt- und sozialverträglichen Skiklamotten. Manche Marken verwenden recyceltes Material in der Produktion von Outdoorbekleidung und Ausrüstung. Und auch Sportbekleidung lässt sich reparieren!