Ich werde oft gefragt, ob ich eigentlich noch mit Genuss essen kann, nach den vielen Filmen, bei denen ich hinter die Kulissen unserer Lebensmittelerzeugung blicken konnte.
Bisher konnte ich diese Frage immer mit „ja“ beantworten – Fertiggerichte sind jetzt eh nicht so mein Ding, und bei Fleisch und anderen tierischen Erzeugnissen möchte ich wissen, wo sie herkommen und wie es ums Tierwohl bestellt ist, aber dann kann ich auch das noch immer genießen.
Die Dreharbeiten zu diesem Film jedoch haben bei mir großes Unbehagen ausgelöst: Kalbfleisch mochte ich immer gerne, ein Wiener Schnitzel ist seit Kindertagen ein echtes Lieblingsessen… aber ich könnte das nicht mehr guten Gewissens im Restaurant bestellen.
Das Thema ist ja nicht neu und schon oft „durchgekaut“.
Bin sehr gespannt, wie die Lösungsansätze aussehen. Oder bleibt es bei einer Beschreibung?
Immer so pessimistisch, lieber Bauer Willi…
Ich glaube, Journalisten und Insider überschätzen oft die Durchgekautheit von Themen. Mir ist während dieser Reportage immer wieder gezeigt worden, dass kaum jemandem bewusst ist, warum Kälber überhaupt ein Problem sein könnten. „Wo soll da das Verlustgeschäft sein, wo Kalbfleisch doch so teuer ist?“ Diese Frage ist mir oft begegnet.
Ob ich sie beantworten kann, können wir gerne diskutieren!
Seit 40 Jahren werden die Probleme in der Landwirtschaft durchgekaut und immer
weiter optimiert. Es hat bis vor ein paar Jahren auch keinen interessiert, was in der Landwirtschaft passiert. Immer mehr mußten aufgeben, Familien wurden dabei zerstört,
nicht so selten beging der Bauer Selbstmord, ich habe das als junger
Mensch hautnah mitbekommen.
Die Lobbyverbände hielten und halten aber tapfer zu Ihren Klientel und verkaufen Ihnen was das Zeug hält.
Der Rubel muß rollen und wenn es sein muß, werden die Viecher halt verschenkt.
Da ist keinerlei Respekt mehr vor den Kreaturen, die uns Menschen eigentlich anvertraut wurden.
Irgendwann kamen dann Leute darauf die Bewirtschaftsweise zu ändern und Landwirtschaft
anders zu denken, das sind dann in Deinem Blog die linksgrün Vesifften.
Die Bauernverbände und die Regierung beruft sich immer auf Europa wenns brenzlig wird.
Das Beste Beispiel sind die Mastschweine im Moment.
Die Probleme in den Schlachthöfen sind schon lange bekannt.
Mit Corona wurden sie halt sichtbar.
Es sind die Familien die im Moment die Kredite nicht bedienen können und so
dreht sich das Rad immer schneller. Wieder werden Bauern Ihren Kindern erklären
müssen wieso die Tiere weg müssen.
Das Thema wurde oft durchgekaut, da hast Du recht Willi, aber es wurde nicht
wirklich nach Lösungen gesucht. Weniger Bauern— weniger Konkurrenz.